So soll es sein: Studium und Praxis – Beide Partner profitieren
Immer ein Vierteljahr drückt Patricia Marschner die Studiumsbank der Lebensmittelsicherheit an der Berufsakademie Plauen. Die nächsten drei Monate dienen dann der praktischen Anwendung theoretischer Erkenntnisse. Dazu kommt sie zur RWS Cateringservice GmbH nach Leipzig. Momentan geht es vorrangig um Qualitätsmanagement, besser gesagt, um die Prozesserstellung für interne Audits bei RWS.
Patricia Marschner wollte nach dem Abitur etwas Naturwissenschaftliches studieren, sich aber nicht nur mit Theorie beschäftigten. Deshalb bewarb sie sich 2014 bei der Berufsakademie (BA) Plauen für ein Studium in der recht neuen Fachrichtung „Lebensmittelsicherheit“. „Ich habe das bisher auch absolut nicht bereut,“ freut sie sich. „Der Beruf passt zu mir und eröffnet mit gute Zukunftschancen.“ Dafür müsse sie aber auch einiges tun, doch den Studienabschluss sieht die 20-Jährige optimistisch: Im Sommer 2017 möchte sie ihre Diplomarbeit abgeben.
Ganz glatt verlief ihre bisherige Ausbildung allerdings nicht. Ein knappes Jahr nach Studienbeginn ging Patricia Marschner der für die duale Ausbildung so wichtige Praxispartner in Dresden verloren. Durch Zufall stieß die Studentin in der sächsischen Landeshauptstadt auf eine regionale RWS-Küche und startete eine Initiativbewerbung. Die wurde von der Zentrale in Leipzig positiv beantwortet und seit Juni 2015 hat die angehende Lebensmittelsicherheitsexpertin mit der RWS Cateringservice GmbH einen neuen Partner für die Praxisphasen gefunden. Seither erhält sie hier auch eine intensive Betreuung – sowohl durch die Oecotrophologin des Gemeinschaftsversorgers als auch durch die Betriebswirtschafterin Antje Schöenfeld. „Das BA-Studium vereint zwei wesentliche Vorteile: das Studienthema wird für den Studenten praktikabel und die Ergebnisse helfen auch dem Praxisunternehmen“, erläutert Antje Schöenfeld, Leiterin Innendienst der RWS Cateringservice GmbH. „In unserer konkreten Betreuung begleiten mein Team und ich Patricia Marschner während ihres Studiums fachlich wie mental und sie bereichert uns im Bereich der Qualitätssicherung.“
Bisherige Praxisberichte und Projektarbeiten bestätigen das: So hat sich Patricia Marschner etwa mit dem Lieferanten-Management beschäftigt, Nährwertberechnungen verglichen und Verbesserungsvorschläge für die Einhaltung von Temperaturvorgaben für Frischkost in der heißen Jahreszeit geliefert. Im Rahmen der Evaluierung des Qualitätsmanagementhandbuches trägt sie zur Vorbereitung der nächsten Zertifizierung bei und hat auch die Einhaltung von DGE-Qualitätskriterien bei der Produktion von RWS OptiMahl, der optimierten Menülinie für Kinder, analysiert.
Mit ihrer Diplomarbeit, so ist es geplant, soll sich Patricia Marschner im nächsten Frühjahr dann dem Feld der gesunden Ernährung für Senioren zuwenden. „Wir wollen auch eine optimierte Menülinie für die RWS-Versorgung in Pflegeheimen und Senioreneinrichtungen entwickeln, dazu kann Frau Marschner beitragen“, erklärt Antje Schöenfeld. Wie das genau aussehen soll, ob die Studentin eine Umfrage durchführen und welche Analysen oder Berechnungen sie genau vornehmen soll, darüber wird auch mit einer Ernährungsberaterin noch debattiert. „Dass die Arbeiten von Frau Marschner nicht nur fachlich anspruchsvoll, sondern auch auf die praktischen Bedürfnisse und die Bedingungen unseres Unternehmens zugeschnitten sind, das lohnt den Betreuungsaufwand und dafür haben wir immer gesorgt“, meint die RWS-Betreuerin. Die Studentin werde gleichzeitig angeleitet, effektiv und strukturiert zu arbeiten. Das sei gerade „ein Vorzug des BA-Studiums, für dessen Erfolg der Praxispartner ein wesentlicher Garant ist.“
Die RWS Cateringservice GmbH bildet seit vielen Jahren im dualen System auch selbst Köchinnen und Köche aus. Partner für BA-Studenten zu sein, sieht man im Unternehmen als weitere Möglichkeit zur Nachwuchsförderung, bei der Theorie und Praxis eng miteinander verzahnt sind.