Dank nach 25 Jahren und mehr als 80 Küchenprojekten
Nach 25 Jahren Betriebszugehörigkeit wurde Christine Biermann, eine der Gründungsgeschäftsführerinnen der RWS-Cateringservice GmbH, am 26. April 2018 mit herzlichem Dank in den Ruhestand verabschiedet. Bereits seit dem Aufbau des RWS-Cateringzweiges Mitte der 1990er Jahre war Frau Biermann für die Küchenabläufe verantwortlich. Sie hat sich in dieser Tätigkeit umfangreiches Wissen und Erfahrungen erarbeitet und Grundlagen für reinen professionellen Produktionsküchenbetrieb gelegt. Über 80 RWS-Küchenprojekte wurden unter ihrer Leitung übernommen und zum Laufen gebracht. Ende Mai beginnt für die gelernte Köchin und studierte Betriebswirtin die Freistellung im Rahmen der Altersteilzeit.
Ein Gespräch mit Elvira Schmidt, Bereichsleiterin des RWS Cateringservice in Torgau:
Frau Schmidt, Sie kennen Frau Biermann in ihrem Arbeitsumfeld wohl am längsten…
Ja, schon seit 1986 und gemeinsam mit Frau Urbig, die heute RWS-Küchenchefin in Torgau ist. Wir drei haben gleichzeitig begonnen, in der damals neueröffneten Kindertagesstätte „Biene Maja“ zu arbeiten. Frau Biermann als Wirtschaftsleiterin, ich als Küchenleiterin. Christine Biermann war über die vielen Jahre fast ununterbrochen meine Chefin.
Zu RWS kam Frau Biermann im Februar 1993, nachdem ihre Stelle in der Kita eingespart worden war. Ein Jahr später, 1994, hat die Stadt den gesamten Küchenbetrieb ausgelagert und Frau Biermann, die sich sehr um den Zuschlag für RWS bemüht hatte, wurde als RWS-Betriebsleiterin erneut Ihre Vorgesetzte.
So war das. Wir haben gemeinsam das Konzept erdacht, wie RWS nach dem Umbau von zwei Torgauer Kita-Küchen die anderen Einrichtungen von dort aus beliefern konnte. Von Null auf etwa 1800 Portionen sind wir da binnen weniger Tage gestartet. Es waren aufregende Zeiten. Wir hatten Energie und Engagement, aber nur bedingt das Know-how für solch einen Küchenbetrieb, auch keine Erfahrungen – weder in solchen Mengen zu kochen noch bezüglich Logistik und Wirtschaftsdienst in diesem Umfang. Das mussten wir uns alles selbst und sozusagen in voller Fahrt aneignen. Obwohl der Cateringbereich so schnell wuchs – und mit ihm auch die Anforderungen – war Frau Biermann in den ersten Jahren bei jeder neuen Kücheneinarbeitung selbst dabei, mitunter hatten wir vier neue Projekte im Jahr.
Erinnern Sie sich an spezielle Situationen oder besondere Anforderungen, die dabei zu meistern waren?
Frau Biermann hat ja berufsbegleitend auch noch ein Studium absolviert. Das war sicher nicht einfach?
Nein, das war ja eine zusätzliche Belastung, die ist ihr wirklich nicht leichtgefallen. Der Betrieb musste schließlich weiter laufen. Sie ist ja auch ehrgeizig und wollte ein gutes Ergebnis schaffen. Fachlich hat ihr das Studium sicher genützt, keine Frage.
Sie hatte sich nach der Ausgründung des Cateringbereiches als eine der Geschäftsführerinnen zunehmend auf das „große Ganze“ zu konzentrieren.
Das war ihre Aufgabe. Dennoch hat sie nie selbstherrlich entschieden, sich gut mit ihrer Geschäftsführerkollegin Cornelia Härtel abgestimmt und am gleichen Strang gezogen. Auch uns aus dem Betrieb, besonders die Bereichsleiter, hat sie immer einbezogen und um unsere Meinung gefragt. Ihr demokratischer Leitungsstil hat uns immer Respekt abgefordert. Ich jedenfalls habe sehr viel von ihr gelernt.
Man sagt, Sie hätten vor Jahren zusammen so etwas wie „Silberhochzeit“ gefeiert.
Stimmt. Zu dritt, mit Frau Urbig. Das war, als wir uns 25 Jahre lang kannten, muss also 2011 gewesen sein. Dass man sich bei „Callabrese“ in Torgau noch an unsere Feier erinnert, will ich nicht behaupten, aber wir haben tüchtig einen drauf gemacht…
Die Anforderungen sind mit der Zeit ja nicht geringer geworden?
Nein, bestimmt nicht. Während es in den Anfangsjahren, auch nach der Gründung der RWS Catering GmbH, kein Problem war, aus einem großen Pool heraus gutes Personal zu finden, hat sich das in den letzten Jahren eher zur belastenden Herausforderung entwickelt. Aber Frau Biermann hat das Feld gut bestellt, Erfahrungen weitergegeben und ihr Nachfolger wird die Herausforderungen annehmen.
Und welchen Wunsch haben Sie ihr persönlich auf den Weg gegeben?
Dass sie sich Zeit für sich nehmen soll, auch mal richtig abschalten möge. Sie kann sich nun mit all den schönen, interessanten Dingen beschäftigten, die in der arbeitsreichen Zeit einfach liegen bleiben mussten…
Natürlich würden wir aus dem ehemals engsten Kollegenkreis uns auch freuen, wenn sie sich gelegentlich an unserem Abschiedsgeschenk erheitert, das in der Schlossküche Pillnitz extra für sie „erstellt“ wurde – mit viel Spaß beim Fotoshooting.